Mehr als 70 Prozent der Apothekerinnen und Apotheker in Westfalen-Lippe befürworten, dass Pharmazeuten künftig gegen Covid impfen können. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe (AVWL) unter seinen Mitgliedern. Grundsätzlich nicht impfen, wollen gerade einmal zehn Prozent der Befragten.
Allerdings möchten nur annähernd 40 Prozent der Befragten auf jeden Fall Covid-Impfungen anbieten. Die anderen Befürworter machen ein Engagement von den Bedingungen abhängig, unter denen sie impfen dürfen. So würden viele nur dann Impfungen anbieten, wenn dies auch in angemieteten Räumlichkeiten außerhalb der eigenen Apotheke möglich ist und hier unbürokratische Lösungen ermöglicht werden. Hindernisse, die Apotheker noch davon abhalten könnten, sich in der Impfkampagne einzusetzen, sind Personalnot, mangelndes Augenmaß der Amtsapotheker sowie die Sorge vor einer Auseinandersetzung mit den Ärzten im Umfeld der jeweiligen Apotheke.
Es sind die gleichen Gründe, aus denen Apotheker bislang auch zögern, sich am Modellvorhaben Grippeschutzimpfungen zu beteiligen, wie die Umfrage ebenfalls ergeben hat. „Wir setzen uns deshalb sowohl bei der Landesregierung NRW als auch den Amtsapothekern dafür ein, unbürokratische Lösungen zu ermöglichen, damit möglichst viele Apotheker ihren Beitrag zur Impfkampagne und zur Eindämmung der Pandemie leisten können“, so Thomas Rochell, AVWL-Vorstandsvorsitzender. „Wir brauchen pragmatische Lösungen, um die Krise zu beherrschen.“
Durch die Apothekerkammer würden nun zusätzliche Schulungsangebote bereitgestellt. 320 Apotheker haben diese bereits im Rahmen des Modellprojektes Grippeschutzimpfungen durchlaufen. „Sie können zeitnah mit den Impfungen starten“, so Thomas Rochell, sobald mit der Corona-Impfverordnung die weiteren erforderliche Regelungen getroffen seien. Voraussichtlich im Laufe des Januars könnten dann die ersten Apotheken gegen Covid impfen. An der AVWL-Blitzumfrage haben sich insgesamt 225 Apothekerinnen und Apotheker beteiligt.
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