Massive Lieferengpässe, lähmende Bürokratie und eine mittlerweile defizitäre Vergütung – aus Protest gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung bleiben die Apotheken in Westfalen-Lippe am 14.06.2023 geschlossen. „In akuten Fällen wird die Versorgung der Patienten über die Notdienstapotheken selbstverständlich sichergestellt“, sagt Thomas Rochell, Vorstandsvorsit-zender des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe (AVWL). „Wir bitten die Patientinnen und Patienten aber, ihre planbare Medikation bereits an den Vortagen in ihrer Apotheke abzuholen – oder danach“, fügt er hinzu.
Um öffentlich zu machen, wie schwierig die Bedingungen für die Apothekenteams mittlerweile geworden sind, nehmen viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Apothekenleiterinnen und –leiter aus Westfalen-Lippe an diesem Tag an Protestmärschen in Münster, Dortmund, Herford, Hagen, Paderborn und Detmold teil. „Wir wollen so ein Zeichen setzen und auf die alarmierende Lage aufmerksam machen. Unterstützer dürfen sich uns gern anschließen“, so Rochell.
„Wir protestieren für unsere Patientinnen und Patienten und verzichten in ihrem Interesse auf diesen Öffnungstag“, bittet er um Verständnis. „Denn sie sind ebenso Leidtragende, wenn Arzneimittel zunehmend knapp werden und das flächendeckende Apothekennetz ausdünnt, weil sich die Rahmenbedingungen für die Apotheken zunehmend verschlechtern. Mit unserem Protesttag möchten wir deutlich machen, wie es wäre, wenn aufgrund der schwierigen Umstände noch mehr Apotheken schließen müssen als in den vergangenen Jahren bereits.“
© Apothekerverband Westfalen-Lippe e.V. | 2024