Die Apotheken protestieren wieder: Am Mittwoch, 27. September 2023, bleiben die Betriebe in Westfalen-Lippe ab 13 Uhr für ein paar Stunden geschlossen. „In dieser Zeit wollen wir zusammen mit unseren Teams die Videobotschaft verfolgen, die Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf dem Deutschen Apothekertag in Düsseldorf übermittelt“, sagt Dr. Till Ossenkop, Vorsitzender der Bezirksgruppe Märkischer Kreis Nord im Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL). „Der Minister muss sich in seiner Rede unseren Mitarbeitern wie auch den Apothekeninhabern verantworten, warum er die Arzneimittelversorgung und die Apotheken vor die Wand fahren lässt.“
Denn kurz vor der nächsten Erkältungssaison gebe es keine wirksame Lösung, wie Lieferengpässe bei Arzneimitteln zu handhaben seien. Zugleich drohe das Apothekennetz weiter auszudünnen, weil die Apotheken vor Ort unterfinanziert seien. „In den vergangenen 20 Jahren ist die Apothekenvergütung nur ein einziges Mal erhöht und in diesem Jahr sogar gekürzt worden. Bei explodierenden Kosten, hoher Inflation und steigendem Aufwand kann das nicht gutgehen“, warnt Dr. Till Ossenkop. „Wir brauchen eine Honorarerhöhung – jetzt!“
Bereits im Juni hatten die Apotheken im Märkischen Kreis mit Demonstrationen und Schließungen auf ihre Situation aufmerksam gemacht. „Wir wissen, dass unsere Patienten Verständnis für unseren Protest haben und danken für die Unterstützung und den Zuspruch“, sagt Dr. Till Ossenkop. Selbstverständlich sicherten die Notdienstapotheken im Märkischen Kreis am Nachmittag des 27. Septembers die Versorgung in akuten Fällen.
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