Lieferengpässe bei Arzneimitteln, Start des E-Rezepts und der elektronischen Patientenakte – zu tun hat Thomas Lütke Entrup mit seiner Apotheke in Lüdinghausen wirklich genug. Dennoch hat er jetzt eine weitere Aufgabe übernommen: Der Inhaber der Schwanen-Apotheke in Lüdinghausen vertritt die Interessen der niedergelassenen Apotheker im Kreis Coesfeld. Die Mitgliederversammlung hat ihn zum Vorsitzenden der dortigen Bezirksgruppe des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe (AVWL) gewählt. Sebastian Ludigkeit, Inhaber der Marien-Apotheke in Coesfeld, ist sein Stellvertreter.

Unterfinanziert

Die Zeiten sind herausfordernd für viele Apotheken vor Ort. Seit 20 Jahren ist die staatlich geregelte Vergütung de facto nicht mehr erhöht worden – trotz stark gestiegener Inflation, Personal- und Sachkosten. „Die Apotheken sind mittlerweile unterfinanziert. Zehn Prozent sind defizitär, ein Drittel ist wirtschaftlich gefährdet“, sagt Thomas Lütke Entrup. Die Zahl der Apothekenschließungen nehme immer weiter zu. Für Thomas Lütke Entrup ein guter Grund, sich berufspolitisch zu engagieren. Um auf die schwierige Situation aufmerksam zu machen, hat er sich bereits im vergangenen Jahr noch vor seiner Wahl an Protesten und Demonstrationen beteiligt – wie nahezu alle Apotheken in Westfalen-Lippe und im Kreis Coesfeld. „Diese Geschlossenheit der Apotheker im Kreis Coesfeld möchte ich als Bezirksgruppenvorsitzender weiter voranbringen. Denn nur gemeinsam können wir etwas erreichen“, so Thomas Lütke Entrup. 

Öffentlichkeit und Politik will er auf die Probleme der Apotheken vor Ort, aber auch ihre Leistungen und ihren Mehrwert für die Gesellschaft aufmerksam machen. Zugleich sieht er sich als Ansprechpartner für seine Kollegen.

Vor der Neuwahl des Bundestags appelliert er an die politischen Kandidaten aus seiner Region, sich künftig dafür einzusetzen, dass die Apotheken vor Ort finanziell stabilisiert werden – und zwar rasch, bevor noch weitere Betriebe schließen müssen. „Um die Versorgung der Menschen mit Arzneimitteln, pharmazeutischen Dienstleistungen und Beratung zu sichern, müssen wir das flächendeckende Apothekennetz bewahren.“